ART D‘OBJET
OBJEKTKUNST
In der Literatur kann man nachlesen:
Kunst (lat. "ars") ist das von Menschen geschaffene Künstliche in einem kulturellen
Kontext mit einer sozialen Funktion in einer ästhetischen Dimension.
Es kann sich um ein Artefakt (das Kunstwerk im engeren Sinne), eine Struktur oder
einen Prozess handeln.
Ein spannendes Feld des künstlerischen Schaffens möchte ich hier zeigen, auch
wenn es sich dabei nicht unbedingt um Kunst im enggefassten Sinn handelt und
damit zur Diskussion anregen.
Seit Jahrtausenden werden in der Natur gefundene, besonders schön geformte
Naturobjekte z.B. Steine „kunstvoll“ präsentiert. Das Ergebnis bezeichnet man als
SUISEKI - KUNST
Kunstwerke vom Menschen in der Natur entdeckt, gesichert und kunstvoll präsentiert
Ein Beitrag zur Spurensicherung – Konzeptkunst
Suisekis sind Steine mit einer ganz besonderen Wirkung und Aussagekraft auf den
Betrachter. Ihre oft skurrilen Formen wurden nur von den Kräften der Natur
(Tektonik, Wasser, Wind, Sandstürme) geformt.
Der Ursprung der Suisekikunst liegt vor mehr als 2000 Jahren in China, von wo sie
sich vor allem auch nach Japan ausbreitete.
Der Begriff Suiseki ist japanisch, wobei Sui = Wasser und Seki = Stein bedeutet.
Suisekis können auf speziell angefertigten oft kunstvoll verzierten Holzsockeln (Dai)
oder in Schalen (Suiban) mit Sand gefüllt präsentiert werden. Man teilt Suiseki nach
der Form in Landschaftssteine (Gebirge, Felsformationen, …) oder Objektsteine
(Mensch, Tier, …)
Wichtig dabei ist, dass der Mensch auf jede künstliche Veränderung dieser Steine
verzichtet, sondern sich nur auf die Sicherung und künstlerische Präsentation
beschränkt - mag das Ergebnis auch noch so unglaublich erscheinen.
Ein Hobby von mir ist die Erforschung der unterschiedlichen Goldkristallformen.
Haben die oben präsentierten Suisekis Dezimeter - bis Meter Größen, so messen
die nachfolgenden Goldkristalle oft nur wenige Millimeter.
Aber auch sie werden unverändert aus der Natur entnommen und von Spezialisten
der Fotografie (wie Mark Mauthner, geboren im ehemaligen Gold Eldorado des
Yukon Territoriums) kunstvoll präsentiert.
Bekanntlich dienten die Goldnuggets, die die Urvölker, wie Inkas und Azteken in den
Bächen fanden, der göttlichen Verehrung und besaßen keinen finanziellen Wert.
Bei meinen Recherchen stieß ich auf Waschgoldnuggets
aus südamerikanischen Bächen, deren Goldkristalle
ähnliche Strukturen aufwiesen wie die Ornamente der
Inkas und Azteken für ihre Götterverehrung.
Dienten also auch die Goldkristallformen, genauso wie der
Jaguar als Vorbild für die Ornamente und Statuen längst
vergangener Kulturen?
Munich Show 2023 - ART D‘ OBJET - Ausstellung